Die Irreführung der Selbstdefinition
- Sören

- 12. Apr. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Selbstdefinition – Ein vielleicht nicht ganz schlüssiger Titel. Aber ein sehr wichtiges Thema über das man sich auf jeden Fall einmal Gedanken machen sollte.
Stell dir vor du steigst in ein Auto ein und auf jedem Knopf ist nur ein Fragezeichen. Nun wenn Du jetzt schon länger Auto fährst wirst du trotzdem rein instinktiv wissen welcher Knopf was macht. Anders sieht das aus, wenn man zum ersten Mal in einem Auto sitzt, dann hat man nämlich kein Plan welcher Knopf was macht. Man muss es schlicht und einfach gezeigt bekommen.
Wie schlimm wäre es, wenn man dir einfach alles falsch beibringen würde? Sprich, du willst die Sitzheizung an machen, und benutzt dafür den Warnblinker. Wäre schon doof oder?
Es gibt einfach eine Definition für verschiedene Dinge und Symbole. Das gleiche gilt auch für unsere Sprache.
Wir haben uns nur angewöhnt unsere eigenen Definitionen für gewisse Wörter zu bevorzugen. Das große Problem ist nur, das unser Gegenüber vielleicht auch eine eigene Definition vom gleichen Wort hat. Und das führt zu Missverständnissen.
Ich gebe dir ein kleines Beispiel damit du besser verstehst was ich meine:
Du sitzt in deinem Lieblingsrestaurant. Das Essen ist wie immer ein Genuss.
Am Nachbartisch sitzen zwei junge Leute, haben wohl grade ihr erstes Date. Du kannst das Gespräch mithören, weil die Herrschaften nicht gerade leise reden. Irgendwann fragt die junge Frau ihr Gegenüber, ob er den bereit für eine feste Beziehung sei. Er schaut sie mit großen Augen an und gibt ein klares „Nein“ als Antwort. Nun im besten Fall hätte die junge Frau das jetzt erst einmal wertungslos aufgenommen. Und als nächstes gefragt was er sich den unter einer festen Beziehung vorstelle. Er hätte geantwortet, das für ihn eine Beziehung ein ständiges klammern an den Partner sei, dass man sich ständig rechtfertigen müsse was man vor habe, wenn man etwas alleine unternehmen möchte, und das man nichts mehr mit seinen Freunden unternehmen könnte, weil die Partnerin sonst vielleicht eifersüchtig wäre. Und da das bei seinen letzten drei Beziehungen der Fall gewesen wäre, wollte er auf keinen Fall eine weiter Beziehung.
Die junge Frau hätte darauf antworten können, dass wenn das für Ihn eine feste Beziehung sei, sie auch auf keinen Fall eine wolle. Für Sie sei wäre eine Beziehung das man sich emotional fest zueinander hingezogen fühlt, man gemeinsame Ziel hat und fest Seite an Seite steht, komme was wolle.
Und schon wäre das Thema geklärt gewesen und beide hätten gemerkt, dass sie eigentlich das gleiche suchen. Wie die Geschichte wohl eher ausgegangen ist, überlass ich jetzt deiner Fantasie.
Du siehst es ist wichtig das du weißt wie dein Gegenüber welche Wörter wie interpretiert. Ansonsten enden solche Situation ne gut!
Check mal Alex Ficher´s Buch ab: Reicher als die Geissens Darin wird das Thema noch etwas tiefer beleuchtet.
Das größte Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zu hören um zu verstehen, sondern um zu antworten.



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